Description
Die Werkreihe „ornament sublime“ beschreibt den Versuch, symbolbehaftete Ornamente bürgerlicher Handwerkstradition von ihrer Funktion und Rolle zu befreien, und so nicht-objekthafte Körper zu schaffen, die mit neuen Gefühlen und Assoziation gefüllt werden können.
Die Arbeiten bestehen aus kreis symmetrischen gedrechselten Holzornamenten, gefertigt aus einem einzigen antiken Eichenstamm.
Sie stehen im Raum, in einem Garten undurchdringlichen Schattens und harten Lichts, verheerend für die Anmut jeden Blumenlebens, mit diskret inkrustierten Diamanten und Bändern oder Ringen oder Ketten oder Kronen aus dicken Perlen um ihren sich wölbenden und sich streckenden Körper, in erhabener Erstarrung und Verachtung angespannt bis zur Brüchigkeit und zur Absplitterung des Holzes, geduckt und steif zugleich, gespickt mit abwehrenden Stacheln oder Zacken aus Metall, die ihre unendliche Demut bezeugen, als hätte sich die despotische Macht zurückgezogen ins einzigartige Muster der Zier, in die Ausstellung einer leeren Festung oder in den bewegungslosen Tanz von Monumenten, die nicht mehr den Dienst der Achtung verlangen sondern den dummen und blinden Blick der Hingabe, auf einer Grenze, auf der sie zu Ornamenten allererst werden: ihre Leistung ist es, keine Bedeutung zu erzeugen, weil sie sich selber nicht mehr berühren können.
– Alexander García Düttmann