Description
Renz untersucht vorhandenes Bildmaterial aus den unterschiedlichsten Medien und nutzt es als Vorlage für Ihre collageartigen, mehrschichtigen Arbeiten. Manche entstanden tatsächlich als Collagen wie die Blätter der Serie 'Fernakademie Renz'. Hier nutzt sie einzelne Abbildungen aus einem anatomischen Lehrbuch für Künstler, die sie überzeichnet. Die anatomische Lehre mit den bis auf die Knochen entblößten Figuren konfrontiert sie mit Mischwesen aus Mensch und Tier, die eigentümlich sexualisiert, dem nüchtern aufklärerischen Blick auf den Körper als funktionierendes Gefüge entgegenstehen. Inwieweit Anatomie und Eros zusammengehen können, zeigt sich an anatomischen Darstellungen des ausgehenden 18 Jahrhunderts. Wohl erst im 20. Jahrhundert werden Körpermodelle zu einem Schema, welches Eros und Scham ausgegrenzt.
Renz examines existing visual material from a wide variety of media and uses it as a template for her collage-like, multilayered works. Some were actually created as collages, such as the sheets in the series 'Fernakademie Renz'. Here she uses individual illustrations from an anatomical textbook for artists, which she overdraws. She confronts the anatomical teaching, with the figures stripped to the bone, with hybrid creatures of human and animal, which are peculiarly sexualized, opposing the soberly enlightened view of the body as a functioning structure. The extent to which anatomy and eros can go together is shown by anatomical representations of the late 18th century. Probably not until the 20th century do body models become a scheme that excludes Eros and shame.